Mein Weg zur JRZP mit Frieda vom Wagnersgrund

 

Züchter im VUV stehen in der Verantwortung gesunde, jagdlich leistungsstarke Hunde zu züchten.

Meine Zuchtziel ist es die Erhaltung und Förderung des Vizslas als mittelgroßer vielseitiger Jagdhund. Nur mit gesunden, wesensfesten und leistungsstarken Elterntieren ist eine Zucht für den Jagdgebrauch überhaupt zu verantworten. Eine einseitige Merkmalszucht ausgerichtet auf Schönheit und Mode werden daher von mir abgelehnt.

Mein Ziel ist der alte ungarische Wahlspruch: „Der gute Magyar Vizsla soll schön sein, und der schöne Magyar Vizsla soll gut sein!“

Wir Züchter, Jäger wissen, dass der Weg zur JRZP ein langer, steiniger Weg ist, und nicht immer erreichen wir dieses Ziel.

Da haben wir mal so einen kleinen Wonneproppen, namens Frieda

und denken, gesunde Eltern, vielversprechende Gene, die behalten wir im eigenen Zwinger und hoffen auf eine positive Entwicklung. Vielleicht tritt sie in die Fußstapfen der Eltern und Großeltern. Aus der Kleinen wird ein Teenager und die VJP steht an. Die sollte doch zeigen, was für Anlagen in ihr stecken. Aber dazu braucht man natürlich nicht nur Urvertrauen in den Hund, sondern auch Niederwild, um den Youngster gut vorzubereiten.  Hasenspur und Vorstehleistungen, freie Suche und Schussfestigkeit werden verlangt. Keine Hürde für Frieda.  Jetzt, aber gilt es, meint die Zahnfee es gut mit Frieda? Werden wir an den Stolpersteine Augenuntersuchung und Röntgen der Hüfte mit einem Jahr scheitern?   Frieda ist gesund, passt mit ihrer Widerristhöhe in die Größenvorgabe zwischen 54 und 60 cm und während dem das alles passiert, muss sie natürlich sich auch auf die HZP/JRZP vorbereiten. Hier reichen ihre Anlagen Bring Freude, Wasseraffinität nicht aus. Gehorsam, durchgearbeiteter Apport, Wasserarbeit, regelmäßiges Training bestimmten den Alltag von Frieda.

Frieda vertrat allein die Landesgruppe Thüringen/Sachsen auf der Josef-Rauwolf-Prüfung. Ihr Großvater, ihre Mutter und nun auch sie, was für eine Ehre.

Das Wasser war kein Problem für Frieda, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr von ihrer Arbeit hätte zeigen können. Auch finde ich es sehr gut, dass jeder Hund das Prüfungsgewässer nicht kennt. Gleiche Bedingungen für alle sind Voraussetzungen für Vergleichsmöglichkeiten der Hundearbeit.

Wir fuhren ins Feld und die Hasen begrüßten uns von allen Seiten. Was für ein Revier dachten wir noch, dass dieses Niederwildvorkommen uns natürlich bei der Schleppenarbeit, eigentlich Routineübungen viele Gefahren bringen könnte, wurde uns spätestens dann klar, als Frieda auf der Haarwildschleppe am 1. Haken kurz mal ins entgegen gesetzt Maisfeld mit tiefer Nase verschwand. In solchen Momenten geht einem so vieles durch den Kopf, wie durchgefallen, bleib bloß ruhig, Herz bleib nicht stehen! Diese Schreckensmomente durchbrach Frieda, kam aus dem Mais mit viel Strecke, besann sich ihrer Aufgabe und brachte mit glänzenden Augen das Stück durchgearbeitet im Apport zurück.  Diese Schleppenarbeit kostete uns viele wertvolle Punkte.

Im Feld war Frieda unschlagbar, sie suchte weit und konnte mehrmals Wild anzeigen, vorstehen, war jederzeit abrufbar. In kleinen Wiesenschlägen mit hüfthohem Bewuchs wurde sie kurz und ging sofort auf die neue Situation ein. Dort fand sie auch ihren ersten Hasen, nachdem sie 2-mal eine Sasse anzeigte und dann den Hasen bombenfest vorstand. Sie wurde von mir abgetragen und weiter ging es im Gehorsam in das nächste Feld. Auch hier fand sie nach eigenständiger, weiträumiger Suche einen weiteren Hasen und stand vor, bis ich bei ihr war und sie aus der Situation erlöste, der Hase döste weiter.

Frieda wurde mit der besten Feldarbeit der JRZP am Ende belohnt.

Wie danken den Veranstaltern, Richtern und Revierinhabern. Für uns war es ein geniales Event und Frieda, die mit sg/v zur Zuchthündin gekört wurde, träumt sicherlich heute noch von diesem Traum-Niederwildrevier mit den vielen Möglichkeiten. 

Waidmannsheil

Kerstin Hein, Zwinger vom Wagnersgrund, LG Thüringen/Sachsen

 


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